99% aller Nachrichten sind belanglos

Jeden Tag wird uns mitgeteilt, was gerade in der Welt passiert und wie es die Märkte beeinflussen könnte. Doch die Realität zeigt oft ein anderes Bild:
Die meisten Themen werden viel zu heiß gekocht, oder sie haben kaum eine Auswirkung auf die reale Geschäftsentwicklung von vielen Unternehmen.

Darüber hinaus liegen die Experten, die uns in den Medien vorgeführt werden, nicht öfter richtig, als wenn man würfeln würde.

Anleger treffen trotzdem tagtäglich Entscheidungen auf der Basis dieser Schlagzeilen und das führt wiederum dazu, dass es immer häufiger zu irrationalen Kursbewegungen kommt.

An der Börse führt das zu einer Achterbahnfahrt, wie wir sie auch in den letzten Jahren erlebt haben. Die Kurse schießen wild umher und koppeln sich zeitweise komplett von der Realität ab.

Was sich wie ein großes Problem anhört, bringt auch Vorteile mit sich. Wer sich von diesem medialen Irrsinn abkoppeln kann und dazu in der Lage ist, den realistischen Wert von einigen Unternehmen halbwegs genau zu bestimmen, kann daraus enorme Vorteile ziehen.

Sie können diesen Irrsinn für sich nutzen

Der Markt macht uns immer wieder Geschenke. Um das zu erkennen, muss man die Uhr nur einige Monate zurückdrehen.

Im Oktober des vergangenen Jahres herrschte an der Börse totale Panik und viele Aktien waren auf ein Niveau gefallen, welches mit der Realität kaum mehr etwas zu tun hatte.

In den meisten Fällen erinnert sich heute kaum mehr jemand daran, warum Aktie XY damals abverkauft wurde und genau das ist der Punkt.

An der Börse verdient eine Minderheit außerordentlich viel Geld und Mehrheit hinkt den großen Indizes um Längen hinterher.

Die Knackpunkte, die dazu führen, lassen sich glücklicherweise identifizieren. Einen der wichtigsten Punkte haben wir bereits identifiziert:

Die Mehrheit handelt viel zu oft und viel zu kurzfristig.

Die großen Gewinner an der Börse sind diejenigen, die über einen langen Zeitraum in Top-Unternehmen investiert bleiben.

Um das zu beweisen, reicht ein einfacher Blick in die Forbes-Liste. Unter den reichsten Menschen der Welt lassen sich keine Trader finden, dafür aber etliche Investoren und Unternehmer.

Keiner dieser Investoren oder Unternehmer ist reich geworden, weil sie ständig von einer Aktie in die andere gesprungen sind.

Sie alle sind reich geworden, weil sie langfristig an Unternehmen beteiligt waren oder es noch immer sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Vermögen durch eigene Tatkraft und kluge Investments aufgebaut oder geerbt wurde. Sie sind alle keine Trader.

Die Kunst des Langzeitdenkens

Was am Ende wirklich zählt, sind eben nicht die News von heute, sondern ausschließlich die Qualität der Unternehmen, die man besitzt.

Wer an der Börse herausragende Erfolge erzielen will, kann es dennoch mit Trading versuchen. Doch Auswertungen zeigen, dass nahezu jeder daran scheitert. Nur der Bruchteil eines Prozents, die sich an Trading versuchen, werden nachhaltig profitabel.

Mit langfristigen Investments kann hingegen jeder Geld verdienen, es ist nicht mal schwer. Dazu muss man nur in der Lage sein, durchzuhalten und man darf keine allzu große Risiken eingehen.

Über die Jahre habe ich unzählige Anleger kennengelernt, die sich am Trading versucht haben. Geblieben sind wenige.

Ich kenne jedoch keinen einzigen langfristigen Investor, der jemals sein Depot gegen die Wand gefahren hätte.

Wer keinen Hebel einsetzt und ein diversifiziertes Portfolio von profitablen und etablierten Unternehmen zu rationalen Preisen kauft, kann kein Schiffbruch erleiden. Dasselbe gilt für kostengünstige und ungehebelte Index-ETFs.

Fehlervermeidung als Schlüssel zum Erfolg

Man mag eine bessere oder schlechtere Performance erzielen, aber man wird langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit Geld verdienen und obendrein ruhig schlafen können. Denn wer sich so verhält, hat einige der größten Probleme bereits umschifft.

Die Vermeidung von großen Verlusten gehört zu den wichtigsten Faktoren, die über den langfristigen Erfolg an der Börse entscheiden.

Charlie Munger hat dereinst sinngemäß gesagt, dass sie nicht die erfolgreichsten Investoren aller Zeit geworden sind, weil sie immer die besten Investments gefunden haben, sondern, weil sie die größten Fehler vermieden haben.

Die entscheidende Frage vor jedem Aktienkauf

Daher sollte man sich vor einem Kauf einer Aktie eine Frage immer stellen:
Was könnte schiefgehen und wie wahrscheinlich ist es, dass das Unternehmen in fünf oder zehn Jahren schlechter dastehen wird als heute?

Ich kann nicht mal genau sagen, warum, aber die erste Aktie, die mir bei dieser Frage in den Sinn kommt, ist Nike.

Nike ist eine der stärksten Marken der Welt und im Sneaker-Bereich absolut dominant. Kann diese Vormachtstellung gebrochen werden? Es wäre gut möglich, aber sehr viel wahrscheinlicher ist es, dass Nike in fünf oder zehn Jahren sehr viel mehr Geld verdienen wird als heute.

Nike wächst und dürfte auch in Zukunft wachsen. Darüber hinaus verschiebt sich das Geschäft immer mehr in Richtung DTC, also dem Direktverkauf an den Endkunden.
Dadurch sollte sich die Profitabilität perspektivisch verbessern

Im laufenden Geschäftsjahr wird der Gewinn voraussichtlich um 15% steigen, in den kommenden beiden Jahren wird jeweils ein Plus von 16-18% erwartet.

Nike (WKN: 866993) Chart vom 18.11.2023 - Kurs: 105,96 - Kürzel: NKE - Wochenkerzen

Wer heute zuschlagen möchte, muss glücklicherweise auch nicht am Allzeithoch einsteigen, sondern weit entfernt davon. Nike hat eine umfassende Korrektur vollzogen, das Chartbild ist dennoch bullisch.

Gelingt jetzt ein Ausbruch über 112,50 USD, kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 120-122 und 128-130 USD. Darüber hellt sich das Chartbild weiter auf.

Fällt Nike jedoch zuvor nochmal unter 104 USD, können antizyklische Anleger auf einen Rücksetzer zu den Aufwärtstrends und der Unterstützung bei 89,50 USD hoffen.

Risikohinweis
Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken, bietet keine Anlageberatung und empfiehlt nicht den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse.

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