Die Eckpfeiler von Honeywell

Honeywell ist weltweit führend in verschiedenen Bereichen und bietet eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen an.

Zu den wichtigsten Produkten gehören Thermostate und Klimaregelungssysteme für Wohn- und Geschäftsgebäude, Luftfahrttechnik wie Flugschreiber, Flugsteuerungssysteme, Flugsicherung und Turbinenkomponenten, Sicherheitstechnik wie Brandschutz- und Einbruchmeldeanlagen, sowie Spezialmaterialien wie Hochleistungskunststoffe und Chemikalien für verschiedene Anwendungen.

Honeywell steht für Qualität, Zuverlässigkeit und Innovation. Zu den wichtigsten Kunden gehören Boeing, Airbus, Regierungen und das Militär, sowie Unternehmen im Bereich der Gebäudetechnik, Energieerzeugung, Petrochemie, Automobilindustrie und mehr.

Honeywell ist operativ in vier Sparten gegliedert, Aerospace, Building Technologies, Performance Materials und Safety and Productivity Solutions.

Prognosen und Wachstumsaussichten in Boom-Sektoren

In einigen Geschäftsbereichen profitiert Honeywell von globalen Trends. Das betrifft vor allem die Sparten Building Technologies und Aerospace: Die weltweite Urbanisierung führt zu einem wachsenden Bedarf an intelligenten Gebäudesystemen, die Energieeinsparungen und Komfort verbessern.

Die Energiewende und der Fokus auf Nachhaltigkeit befeuern die Nachfrage nach Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden zusätzlich.

Der wichtigste Geschäftsbereich ist jedoch das Luftfahrtgeschäft, in der Sparte erzielt man mehr als ein Drittel des Umsatzes und des Gewinns.

Das Geschäft wird durch den stetig steigenden Luftverkehr beflügelt. Die International Air Transport Association (IATA) prognostiziert, dass sich die Zahl der Flugpassagiere von 2023 bis 2030 auf 8,5 Milliarden verdoppeln wird.

Das führt zu einer massiven Nachfrage für Flugzeuge. In diesem Kontext hatte ich kürzlich auch auf Airbus hingewiesen: Airbus hebt ab. Wird sich die Aktie verdoppeln?

Der Auftragsbestand ist astronomisch hoch. Selbst wenn ab morgen keine einzige Flugzeug-Bestellung mehr getätigt würde, würde es Jahre dauern, bis Airbus alle Flugzeuge ausgeliefert hätte.

Die Auftragsbücher sind auf Jahre hinweg voll

Wie im Artikel beschrieben, ist der Auftragsbestand von Airbus im letzten Quartal von 6.751 auf 7.992 Flugzeuge gestiegen. Derzeit hat das Unternehmen aber nur eine Produktionskapazität von etwa 735 Flugzeugen pro Jahr.

Daher investiert Airbus massiv in den Ausbau der Produktionskapazitäten. In den USA, Indien und China entstehen neue Werke und die bestehenden werden erweitert.

Für Honeywell bedeutet das, dass Nachfrage und Umsatz in diesem Bereich auf unabsehbare Zeit stetig steigen wird. Darüber hinaus sind steigende Margen zu erwarten.

Im letzten Geschäftsjahr konnte der Umsatz in diesem Segment um 15 % auf 13,62 Mrd. USD gesteigert werden. Gleichzeitig hat sich die operative Marge von 27,3 % auf 27,5 % leicht verbessert. Der Gewinn kletterte von 3,23 auf 3,74 Mrd. USD.

In den kommenden Jahren dürften ähnliche Wachstumsraten erreicht werden und die operative Marge dürfte in Richtung 30 % steigen.

Die Dynamik nimmt zu

Der Konzernumsatz, also alle vier Sparten gemeinsam, dürften Wachstumsraten von 6-10 % p.a. verzeichnen. Die Dynamik dürfte von Jahr zu Jahr zunehmen, da das Luftfahrtgeschäft immer mehr an Gewicht gewinnt. Langfristig könnte die Sparte größer werden als alle anderen Geschäftsbereiche gemeinsam.

Neben dem organischen Wachstum dürften überproportionale Gewinnsteigerungen zu einer ordentlichen Performance der Aktie beitragen. Hinzu kommen Aktienrückkäufe. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte der Gewinn 10 % zulegen, in den Folgejahren dürfte noch mehr möglich sein.

Die Wachstumsrate von Honeywell läge in diesem Szenario deutlich über dem der Vergangenheit. Früher oder später könnte das zu einer Neubewertung der Aktie führen.
In den letzten fünf Jahren lag das KGV durchschnittlich bei 23,7.

Mit Blick auf die vorliegenden Informationen und dem zu erwartenden Wachstum lässt sich problemlos eine höhere Bewertung rechtfertigen. Doch selbst bei einem KGV von 25 ergibt sich bis Jahresende ein Kursziel von 250 USD und für das kommende Jahr ein Kursziel von 279,61 USD.

Relativ betrachtet ist die Aktie ebenfalls nicht sonderlich hoch bewertet. Aktuell notiert Honeywell wieder auf dem Niveau von 2020, obwohl der Gewinn in dieser Zeit von 7,10 USD auf 9,16 USD je Aktie gestiegen ist.

Hinzu kommt eine Dividendenrendite von derzeit 2,19 %. Die Ausschüttungsquote liegt bei unter 50 %, die Dividende ist demnach gut finanziert und es ist mit weiteren Erhöhungen zu rechnen. Honeywell hat die Dividende seit 2011 in jedem einzelnen Jahr erhöht und seit mindestens 20 Jahren niemals gekürzt.

Honeywell Aktie (WKN: 870153) - Chart vom 16.03.2024 - Kurs: 197,69 - Kürzel: HON – Wochenkerzen

 

Aus technischer Sicht befindet sich die Aktie in einer typischen Wimpel-Formation, die aus einem langfristigen Aufwärtstrend und einem mittelfristigen Abwärtstrend gebildet wird.

Da die Unternehmensgewinne in Zukunft deutlich steigen werden, dürfte ein Ausbruch zur Oberseite nur eine Frage der Zeit sein. Gelingt ein Anstieg über 210 USD, kommt es zu einem bedeutenden Kaufsignal, welches den Weg in Richtung Allzeithoch ebnen könnte.

Solange der Ausbruch noch nicht vollzogen wurde, besteht jedoch die Hoffnung, dass die Aktie nochmal zurückkommt. Im Idealfall werden der Aufwärtstrend und die Unterstützung bei 183 USD angesteuert.

Aus Sicht der Bullen sollte dieser Bereich nicht unterschritten werden.

Risikohinweis
Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken, bietet keine Anlageberatung und empfiehlt nicht den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse.

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