Seit dem Jahr 2000 hat China seine Goldbestände von knapp 500 Tonnen auf nun deutlich über 2.000 Tonnen mehr als vervierfacht. Man kann dabei aber davon ausgehen, dass die inoffiziellen Bestände sogar noch höher sind als es die offizielle Statistik ausweist. Ein Ende ist dabei trotzdem noch nicht in Sicht. Es geht wohl munter weiter.

Die chinesische Notenbank hat bis dato erst knapp vier Prozent ihrer Devisenbestände mit Gold unterlegt. Um das Vertrauen in den chinesischen Yuan weiter zu stärken, bedarf es da noch weiterer Zukäufe. Da geht noch was…

In den USA sowie in Deutschland beträgt die Hinterlegung mittlerweile mehr als zwei Drittel, nämlich fast 70 Prozent. Deutlich mehr als die vier Prozent in China (!). Daran wollen die Chinesen nun was ändern.

Viel tiefgreifender ist aber auch die mögliche Strategie, dass China mittelfristig eine Gesamt- beziehungsweise Teilgolddeckung seiner Währung anstrebt. Offizielle Bestätigungen gibt es dazu zwar keine, aber die jüngsten Entwicklungen bei den BRICS-Staaten lassen diese Vermutung zumindest zu.

Erst letztes Jahr wurde bekannt, dass Saudi-Arabien seine Ölexporte an China in Yuan abgewickelt hat. Ein klares Statement der beiden Staaten (!). Nichtsdestotrotz werden nahezu 85 Prozent des weltweiten Handels nach wie vor in US-Dollar abgewickelt. Der Yuan kommt dabei gerade mal auf knapp vier Prozent. Ein deutliches Gap, dem aber mit den nun ergriffenen Maßnahmen peu a peu entgegengewirkt werden soll. Der Anfang ist gemacht – ein Ende nicht in Sicht.

China strebt weiter steigenden Goldpreis an

China ist per se global der größte Goldproduzent. Somit kann das „Reich der Mitte“ das meiste Gold inländisch erwerben. Da der Erwerb nicht an internationalen Börsen geschieht, bleibt auch der börsennotierte Goldpreis dadurch weitestgehend unbeeinflusst. Das erklärt auch den aktuellen charttechnischem Seitwärtstrend.

 

Um den Goldpreis sollte uns aber langfristig gar nicht bange sein. Die beständige Nachfrage aus China wird die Notierungen auch zukünftig antreiben, Gold ist und bleibt die Versicherung gegen den Preisverfall des Geldes. Seit Aufhebung der Gold-Bindung an den US-Dollar anno 1971, hat sich der Wert von 35 US-Dollar auf mittlerweile über 1.950 US-Dollar um mehr als 5.400 Prozent vervielfacht.

 

 

Laut World Gold Council hält die Kauflust der globalen Zentralbanken seit 2010 nachhaltig an. 1990 bis 2010 war der Trend rückläufig und Gold wurde eher stiefmütterlich behandelt und nicht in großem Stile eingekauft. Es wurde sogar merklich abgestoßen.

Game-Changer Schwellenländer

Vor allem die BRICS-Staaten und die Emerging Markets (Schwellenländer) haben mittlerweile erkannt, dass das Vertrauen in die eigenen Währungen nur dann gewährleistet ist, wenn sie über nennenswerte Goldbestände verfügen, um damit die eigenen Währungen zu unterlegen.

Der Wert des Goldes steigert sich dadurch seit Jahren ungemein, aber auch nahezu unbeachtet. Die meisten schauen auf die Goldpreisnotiz in London und/oder in den USA. Viel auffälliger ist allerdings, dass 2022 ein Rekordwert von über 1.000 Tonnen weltweit zugekauftem Gold zu Buche steht.

Fazit: Wenn die globalen Zentralbanken sich in den Kaufrausch bei Gold begeben, was spricht dann dagegen, dass auch Anleger weiterhin deren Goldbestände auf- und ausbauen?

 

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