Wer oder was steckt hinter den Explosionen im Iran?

Nein, weder die USA noch Israel, die größten Gegner der Islamischen Republik Iran, haben das Regime in Teheran bisher in die Knie zwingen können. Weder durch Aufkündigung von Verträgen, die von der iranischen Seite punktgenau eingehalten wurden, noch durch massive Sanktionen, oder die Aufrüstung von Oppositionsgruppen, die nach den sonst üblichen Standards des Westens als Terrorbanden definiert werden müssten, haben das Ziel Washingtons und Tel Avivs erreichen können. Auch die Ermordung hochrangiger Militärs, <link beitrag sieger-ueber-den-is-ermordet-trump-laesst-iranischen-general-kassem-soleimani-in-bagdad-toeten _blank>wie die von General <link beitrag sieger-ueber-den-is-ermordet-trump-laesst-iranischen-general-kassem-soleimani-in-bagdad-toeten _blank>Kassem Soleimani zu Beginn dieses Jahres, führten eher zum Gegenteil.

"Trump hat überhaupt keine Strategie und sein Umfeld hat auch keinerlei Kenntnisse über die Mentalität der Iraner. Durch den Angriff auf die US-Basen im Irak hat Teheran bewiesen, dass es mit erstaunlicher Präzision US-Ziele in der Region treffen kann. Die Tatsache, dass die USA indirekt vom Iran gewarnt wurden, um Tote auf amerikanischer Seite zu vermeiden, ändert nichts an der Tatsache, dass niemand in der Lage war, die Raketen abzufangen.

Die Experten sind darüber erstaunt, mit welcher Präzision zugeschlagen wurde, auch wenn man das öffentlich nicht zugibt. Die ballistische Kompetenz der Iraner ist Fakt und zugleich Warnung, dass im Falle eines Krieges mit hohen US-Verlusten zu rechnen ist. Den USA gelang es nicht, mit ihrem Luftabwehrsystem die einfliegenden Raketen abzufangen – trotz der Vorwarnung aus Teheran."

äußerte dazu der ehemalige CIA-Agent Robert Baer in einem Interview mit dem Verfasser dieses Beitrages, unmittelbar nach der Mordtat: "Iran ist der Gewinner im Schlagabtausch mit den USA."

Dieser Tage wurde der Iran von einer Explosionsserie erschüttert, überwiegend in militärischen Anlagen, aber auch in einer Klinik im wohlhabenden Norden Teherans, wobei 19 Zivilisten, medizinisches Personal und Patienten getötet wurden. Die iranische Regierung, wie auch die staatlichen Medien hielten sich mit Schuldzuweisungen sehr zurück, während arabische Zeitungen, unter anderem die in Kuweit erscheinende Al-Dscharida Israel als Urheber bezeichnete.

Israels nebulöse Andeutungen

In Israel selbst verloren sich führende Politiker in nebulöse Andeutungen. Die Junge Welt schrieb diesbezüglich:

"Verteidigungsminister Benjamin Gantz sagte am Sonntag lediglich, Israel stecke »nicht notwendigerweise« hinter jedem rätselhaften Vorgang im Iran. Außenminister Gabi Aschkenasi erklärte am Sonntag: »Wir ergreifen Maßnahmen, über die man besser nicht sprechen sollte.«

Die Frage, ob hier eine Cyberoperation gestartet wurde, wird sich wahrscheinlich nie ganz klären lassen. So viel ist aber sicher: wenn dies der Fall ist, wäre nur Israel dazu in der Lage. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu predigt schon seit über 30 Jahren, dass Iran kurz vor der Fertigstellung einer Atombombe stehe.

Gemäß hochrangiger Experten aus dem Sicherheitsapparat, leidet Netanjahu unter einem Iran-Syndrom. Die These, dass Iran eine Atombombe anstrebe, um damit Israel zu vernichten, wird nicht einmal von führenden Militärs des jüdischen Staates geteilt. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass Netanjahu diese These kaum noch öffentlich predigt, dafür allen anderen Unsinn verbreitet. Möglicherweise wird dem israelischen Premier auch bewusstgeworden sein, dass eine drohende Abwahl Trumps seinen Handlungsspielraum schwinden lässt.

Immer wieder Angriffe auf das iranische Rüstungs- und Atomprogramm

Das iranische Rüstungs- und Atomprogramm war auch schon in der Vergangenheit massiven Attacken ausgesetzt, von denen die Öffentlichkeit erst viel später informiert wurde, wenn überhaupt.

Im Orientmagazin Zenith war diesbezüglich zu lesen "Tatsächlich waren sowohl das iranische Rüstungs-, als auch das Atomprogram in der Vergangenheit immer wieder Angriffen ausgesetzt. Von deren Durchführung erfuhr die Weltöffentlichkeit meist erheblich später. Die Angriffe erfolgten dabei in unterschiedlicher Form. Als sich die Anstrengungen Irans zur Erzeugung von mutmaßlich waffenfähigem Uran immer mehr intensivierten, erfolgten im Jahr 2010 erste Rückschläge.

So wurde im Januar 2010 der iranische Atomphysiker Massud Ali-Mohammadi durch eine gezielte Explosion getötet. Im November starb bei einem Anschlag der Forscher Majid Shahriari und der Atomphysiker Fereidun Abbassi wurde bei einem weiteren Angriff verletzt. Im Juli 2011 wurde schließlich der Physiker Dariusch Rezaie ermordet. Im November 2011 erfolgte dann eine verheerende Explosion auf einem Raketentestgelände der Revolutionsgarde. Dabei fand General Hassan Moghaddam den Tod. Er war für die Entwicklung weitreichender iranischer ballistischer Raketen zuständig gewesen. Im Januar 2012 starb Mostafa Roshan, der Leiter der Anlage in Natanz durch einen Bombenanschlag."

„Was bedeutet das konkret für mich!?“

Was man sich durch militärische Operationen dieser Art erhofft, bleibt rätselhaft. Bisher hat Iran diese Angriffe weggesteckt, als handele es sich um Nadelstiche. Auch der Aufstieg Irans zum regionalen Machtfaktor wird dadurch nicht ernsthaft gefährdet.

Für Israels Sicherheit ist es ein Problem, dass die Hisbollah im Libanon über eine erstaunliche Schlagkraft verfügt. Eine Lösung dieses Problems wird man aber nur durch umfangreiche Verhandlungen lösen können, die Israels Sicherheit garantieren, aber auch der Macht und des Einflusses Irans Rechnung tragen. Weder die USA - in der ein ähnliches Iran-Syndrom grassiert- noch Israel haben das Potential den Iran mit konventionellen Methoden anzugreifen, <link beitrag post cktv-shayan-arkian-im-gespraech-mit-ramon-schack-ueber-die-gefahren-eines-irankriegs _blank>wie der politische Analyst Shayan Arkian mir im vergangenem Jahr erklärte.

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