Als „Wespentaille“ bezeichnet man den Großraum Tel Aviv, in Israel als „Gusch Dan“ geläufig, erstreckt sich die ausufernde Stadtlandschaft der Agglomeration von Tel-Aviv-Jaffa entlang der Mittelmeer-Küste in der Sharon-Ebene. Die Bezeichnung der Region als Wespentaille wird mit dem Blick auf die Landkarte ersichtlich, weil sich dieses Ballungszentrum in Nord-Süd-Ausdehnung zwar über etwa 50 Kilometer erstreckt, in der West-Ost-Tangente aber nur nach knapp 20 Kilometern auf die Westbank der Palästinensischen Autonomiebehörde stößt.
Es handelt sich also um die schmalste Ausdehnung des israelischen Staatsgebietes, welches in etwa der Größe des Bundeslandes Hessens entspricht. Legt man neben den geographischen Rahmenbedingungen noch die demographischen Fakten zugrunde, nämlich, dass sich in diesem Gebiet nicht nur über ein Drittel der israelischen Bevölkerung ballt, dass dort also das ökonomische und kulturelle Herz des Landes schlägt, wird schnell deutlich, weshalb diese strategische Ausgangslage für das israelische Militär ein permanentes Sicherheitsrisiko darstellt.
Der Fluch der Geographie
Als Israel 2007 unter dem rechten Hardliner Sharon den Gazastreifen räumte und die jüdischen Siedler teilweise durch Zwang evakuierte, erhoffte sich die israelische Regierung eine sogenannte Friedensdividende. Der Gazastreifen liegt nur 75 Kilometer von Tel Aviv entfernt, so gering sind dort die geographischen Ausdehnungen.
Das israelische Militär, welches natürlich über eine erdrückende Übermacht an modernster Ausrüstung verfügt, vor allem gegenüber dem Potential der Hamas, welche in Gaza regiert, bereitet sich aber schon seit Langem auf das Albtraum-Szenario vor, dass Raketen die Region Tel Aviv und andere Großstädte erreichen könnten, was neben der viel größeren Bedrohung aus dem Süd-Libanon, wo die Hisbollah über ein weit höhere ballistische Kompetenz verfügt als die Palästinenser - und schon jetzt Tel Aviv mit modernsten Raketen angreifen könnte - eine zusätzliche strategische Belastung darstellt.
Tote auf beiden Seiten
Durch die bisher schwersten Raketenangriffe auf Israels Küstenmetropole Tel Aviv seit Beginn des aktuellen Konflikts wurden mindestens drei Menschen getötet. Nach Angaben israelischer Behörden starb am Dienstagabend eine Frau in der Stadt Rischon LeZion, welche ein Vorort von Tel Aviv ist, bei einem direkten Einschlag.
Wie die Polizei Mittwochfrüh mitteilte, wurden dann in Lod bei Tel Aviv ein Mann und eine Teenagerin getötet. In Jehud, ebenfalls im Großraum Tel Aviv, wurde ein Haus direkt getroffen. Eine weitere Rakete traf zudem in Cholon, ebenfalls im Süden Tel Avivs, einen Autobus, der in Flammen aufging. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. In der bereits tagsüber besonders schwer beschossenen Küstenstadt Aschkelon waren nach Angaben der israelischen Polizei bereits Stunden zuvor zwei Frauen bei Raketenangriffen getötet worden.
Vergeltungsschläge gegen Gaza
Die israelische Luftwaffe reagierte wie üblich mit einem massiven Bombardement des Gazastreifens. Dutzenden Tote, darunter viele Zivilisten, kamen ums Leben. Der Blutzoll, den die Bewohner von Gaza zu entrichten haben, ist viel höher, bei allem Respekt vor jedem individuellem Leid - so war es auch in den vergangenen militärischen Eskalationen.
Trotz der totalen ökonomischen Isolation Gazas, die einer ökonomischen Strangulation gleicht und der Hamas ebenso in die Hände spielt wie das Blutvergießen, gelang es von dort 130 Raketen in das israelische Kernland abzuschießen, vor allem auf den Großraum Tel Aviv. Die Hamas werde keinen Rückzieher machen, sagte ein Sprecher der militanten Islamisten im Gazastreifen.
„Wenn Israel zuschlägt, schlägt der bewaffnete Widerstand zurück.“
Die israelische Armee teilte in der Nacht mit, sie habe in den vergangenen Stunden „eine Reihe wichtiger Terrorziele und Terroraktivisten im Gazastreifen getroffen“. Das Gesundheitsministerium meldete 35 Tote in Gaza, darunter zwölf Kinder und drei Frauen. 233 Menschen seien verletzt worden. Örtlichen Medien und Augenzeugen wiesen allerdings darauf hin, dass einige Kinder durch israelische Luftangriffe getötet, andere durch fehlgeleitete Raketen der Hamas und der militanten Organisation Islamischer Dschihad. Israelische Stellen betonten, das mindestens 20 Mitglieder der Hamas und des Islamischen Dschihad getötet wurden, darunter hochrangige Vertreter.
Unruhen in ganz Israel – Forderung nach Ausgangssperren
Aufgrund der Bedrohung wurde der internationale Flughafen Ben Gurion für Landungen und Abflüge geschlossen. Der Flughafen Ben Gurion liegt in unmittelbarer Nachbarschaft der israelischen Stadt Lod, deren arabischer Bevölkerungsanteil bei knapp 20 % liegt.
In Lod kam es in den vergangenen Stunden zu schweren Ausschreitungen, was die israelische Sicherheitslage noch prekärer erscheinen lässt. Die arabischen Israelis, welche überwiegend die israelische Staatsbürgerschaft besitzen, leben zwar vor allem im Norden des Landes, aber auch in zentralen Städten wie Lod.
Während in den militärischen Konflikten der jüngeren Vergangenheit dieser Bevölkerungsanteil eher ruhig blieb, kommt es aktuell im ganzen Land zu Unruhen. Der Bürgermeister von Lod sprach im Fernsehen von einem „Bürgerkrieg“ in seiner Stadt und forderte eine Ausgangssperre. Zahlreiche Polizeitruppen wurden in die Stadt geschickt. Auch in den arabisch geprägten Orten Akko im Norden des Landes und in Jaffa bei Tel Aviv kam es zu schweren Auseinandersetzungen.
Die Ursachen für den aktuellen Konflikt
Die Ursachen für die aktuelle Gewaltspirale liegen in den Ereignissen der letzten Tage begründet. In Ost-Jerusalem begannen die Spannungen Mitte April zu wachsen. Am 7. Mai kam es zu Zusammenstößen zwischen der israelischen Grenzpolizei und Palästinensern in der Nähe des Tempelbergs (ein Platz im südöstlichen Teil der Altstadt Jerusalems, auf dem sich das drittheiligste Heiligtum des Islams, die al-Aqsa-Moschee, befindet) und im Stadtteil Sheikh Jarrah, wo Sicherheitskräfte auf der Grundlage eines israelischen Gerichtsbeschlusses die Räumung mehrerer Häuser arabischer Familien vollzogen.
Gemäß israelischem Recht können jüdische Israelis vor Gericht Besitzanspruch auf Häuser in Ostjerusalem anmelden, wenn ihre Vorfahren vor dem arabisch-israelischen Krieg (1948/49) dort im Besitz von Grundstücken waren. Für Palästinenser, die ihr Eigentum ebenfalls infolge des Krieges verloren haben, gibt es aber kein vergleichbares Gesetz.
Sollten die Unruhen auch auf das Westjordanland übergreifen, könnte das die dortige Herrschaft der Fatah gefährden, die sich mit der Hamas im Gaza in einem Konflikt befindet. Vor allem würde sich dadurch die Situation für die Bevölkerung in ganz Israel und den besetzten Gebieten verschärfen.
Israels Recht auf Selbstverteidigung
Während die westliche Staatengemeinschaft Israel ein Recht auf Selbstverteidigung einräumt, angesichts der Raketenangriffe aus dem Gazastreifen, dabei aber die Frage nicht beantwortet, ob dann nach dieser Logik die syrische Armee Israel auch beschießen darf, denn von dort werden regelmäßig Militärschläge auf Syrien vollzogen, erklärte das russische Außenministerium, dass die zunehmenden Spannungen durch die Vertreibung arabischer Bewohner aus ihrem angestammten Wohnort – dem Gebiet Sheikh Jarrah – und durch die Förderung von Plänen zum Bau von 540 Häusern für Siedler in der Siedlung Har Choma und durch die Tötung von zwei Palästinensern an einem Kontrollpunkt in der Nähe der Stadt Jenin angeheizt wurden.
Moskau wiederholte seine „prinzipielle und konsequente Position“ zum Vorgehen Israels und betrachtet die Enteignung von Land und Eigentum sowie die Errichtung von Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten, einschließlich Ost-Jerusalem, als Maßnahmen ohne rechtliche Wirkung.
Der Konflikt ist im Endeffekt unlösbar. Ein vollständig unabhängiger Staat Palästina wäre ein Sicherheitsrisiko für Israel und umgekehrt. Ausschlaggebend sind hierfür die Bevölkerungsentwicklung und die Religiosität, wohlbemerkt auf beiden Seiten. Eine Konföderation wäre der einzige Ausweg, doch dieser ist durch ideologische Trümmerberge versperrt. Daher wird weiter Blut fließen, in dieser Region, die wahrlich ein riesiges Potential hätte um die Levante, wo einst der Name Europa erfunden wurde, wieder zum Blühen zu bringen.
"Was bedeutet das konkret für mich!?"
Für Premierminister Netanjahu bedeutet der aktuelle Konflikt das Scheitern seines strategischen Entwurfs, welcher in der westlichen Presse unkritisch und unwissend bejubelt wurde. Innenpolitisch ist seine Annäherung an die arabischen Parteien gescheitert.
Aber auch international haben die reaktionären arabischen Golfmonarchien, mit denen die Regierung Israels noch vor kurzem diplomatische Beziehungen aufnahm, obwohl diese eher beidseitig auf merkantilen Interessen beruhten, das Vorgehen der israelischen Regierung gerügt. Man muss schon auf die israelische Presse zurückgreifen, um ein etwas differenziertes Bild zu erlangen, welches in der hiesigen Medienlandschaft zu selten zu finden ist.
In der linksliberalen israelischen Tageszeitung Haaretz (Das Land) war gestern in einem Artikel zu lesen
"At some points during the long and tense Jerusalem Day on Monday, it seemed that the Israel-Palestine conflict is now being fought by teenagers, on both sides of the divided city"
Übersetzung d. Red.: „"Während des langen und angespannten Jerusalem-Tages am Montag schien es an einigen Stellen, als würde der israelisch-palästinensische Konflikt nun von Jugendlichen ausgetragen, auf beiden Seiten der geteilten Stadt"
Kommentare
Das ist der traurige Kern. Seit Jahrzehnten nur Hass mit folgender Gewalt von beiden Seiten, die sich immer wieder reproduziert und auf folgende Generationen überträgt.
Dagegen wird eingewandt, dass viele Muslime heutzutage ja 'säkular' seien und nicht nur in Europa, sondern gerade auch in der arabischen Welt oder in der Türkei. Dagegen steht die Tatsache einer islamischen Welt, die nie imstande war, aus sich heraus kulturell und politisch auch nur eine einzige Gesellschaft auszubilden, die man im Ernst als 'liberal' bezeichnen könnte oder die innergesellschaftlich an Grundrechten im westlichen Sinne orientiert wäre (nicht einmal auf dem Niveau, die eine linksidentitäre Cancel-Culture davon übrig lassen mag).
Keine Gesellschaft, in der der Islam politisch das Sagen hat, ist auch nur entfernt eine 'offene Gesellschaft'. Und Tilman Nagel, ein über Jahrzehnte ausgewiesener, keineswegs 'islamophober', aber auch nicht progressiv-verklärter Islamwissenschaftler nennt den Islam gegen die Rabulistik der 'politischen Korrektheit' t o t a l i t ä r, nicht unvergleichlich mit Zügen des Kommunismus.
Was die tagespolitischen Verhältnisse betrifft, sind Entscheidungen rechtsstaatlicher israelischer Gerichte, jüdische Israelis wieder in den Besitz von arabisch-okkupierten Häusern in 'Ostjerusalem' zu bringen, selbstverständlich opportun. Dass Muslime das anders beurteilen, findet ja im Raketen-Hagel der Hamas und in bürgerkriegs-ähnlichen Zuständen in Israel seinen bekannten, aktualisierten Ausdruck.
Und wenn es "kein vergleichbares Gesetz" für Palästinenser gibt, die Eigentum im "arabisch-israelischen Krieg (1948/49)" 'verloren' haben, ist auch das aus israelischer Sicht politisch nachvollziehbar:
Der 'arabisch-israelische Krieg' war ein erster von mehreren Vernichtungskriegen vereinigter arabischer Staaten s a m t ihrer Bevölkerung gegen die Staatsgründung Israel, dessen Ziel im Details eine Vertreterin des arabischen Hochkomitees so ausdrückte:
"Die Entscheidung der Vereinten Nationen hat die Araber zusammengeführt, wie es noch nie zuvor der Fall war, nicht einmal gegen die Kreuzritter […] Ein jüdischer Staat hat keine Überlebenschance jetzt, wo der heilige Krieg ausgerufen wurde. Letztlich werden alle Juden massakriert werden"
In Konflikten wie dem Nahost-Konflikt kann es keine Haltung des "sowohl-als auch" geben: steht man auf Seiten des Existenzrechtes und Selbsterhalts eines jüdischen Staates politisch-kulturell getragen von n i c h t-islamischer Identität, dann m u s s man diese Identität in einer dazu völlig feindlichen Nachbarschaft auch verteidigen und verteidigen wollen. Es ist ein 'progressiver' Witz zu glauben, die Verteidigung und Etablierung eines westlich-demokratischen Staates Israel mitten im 'Haus des Islam' sei jemals möglich gewesen unter Verzicht auf Gewalt und klarer, natürlich auch möglichst vernünftiger Interessenspolitik:
Nein, das war und ist nie möglich gewesen und es ist auch heute nicht möglich.
Und wenn Karl Popper so etwas wie (politische) Verachtung kannte, dann galt sie linksidentitären Intellektuellen, die die 'eigenen', westlichen Gesellschaften als Vororte der Hölle und unübertrefflich moralischen Versagens diskreditierten, während sie mit tatsächlichen zivilgesellschaftlichen Höllen etlicher nicht-westlicher Kulturen und autoritärer Regime politisch sympathisierten.
1. "Sheikh Jarrah" ist eine palästinensische Nachbarschaft im besetzten Ost-Jerusalem. Warum "besetztes" Ost-Jerusalem? Weil Ost-Jerusalem nach internationalem Recht zu den Palästinensischen Autonomiegebieten gehört. Israel interessiert das aber kaum, denn sie besetzen Ost-Jerusalem seit Jahrzehnten illegal und haben volle Kontrolle über das Gebiet und somit auch über "Sheikh Jarrah".
2. Illegale israelische Siedlungen: Es gibt von der israelischen Regierung unterstützte israelische Organisationen zur Ausweitung illegaler Siedlungen. Diese Organisationen rauben den Palästinensern in Sheikh Jarrah ihre Häuser, indem sie sie zur Zwangsräumung treiben. Die Palästinenser leben dort allerdings schon seit Jahrzehnten. Aber wie kann es sein, dass "normale" islaelische Bürger kommen und Palästinenser aus ihren Häusern in den Palästinensischen Autonomiegebieten vertreiben können? Das funktioniert so einfach, weil israelische bewaffnete Soldaten diese Bürger schützen, während sie sich das Haus aneignen.
Um das Ganze nochmal vereinfacht darzustellen:
Wir haben auf der einen Seite eine palästinensische Familie in einem palästinensischen Haus auf rechtmäßig palästinensischem Boden. Und auf der anderen Seite einen isaelischen Siedler, der in palästinensisches Gebiet eindringt, und es einfach nicht wieder verlässt. Wenn die palästinensische Familie ihr Haus nicht verlässt oder sich wehrt, schreiten israelische bewaffnete Soldaten ein, um sie aus ihrem Haus zu zwingen.
3. Der israelische Gerichtshof: Aufgrund der erhobenen Ansprüche israelischer Siedlerorganisationen hat der israelische Gerichtshof entschieden, dass 6 palästinensische Familien ihr Haus diesen Monat (Mai 2021) und 7 weitere Familien ihr Haus im August 2021 räumen müssen. Die palästinensischen Familien haben es auf dem gesetzlichen Weg versucht, in dem sie Widerspruch gegen die Zwangsräumung eingelegt haben, was aber höchstwahrscheinlich erfolglos bleiben wird. Warum? Weil es in der Vergangenheit schon mehrere Familien in Sheikh Jarrah gab, die genau dies - ohne Erfolg - getan haben. Allein in 2009 wurden insgesamt 67 Familien aus ihren Häusern in Sheikh Jarrah vertrieben. Eine der israelischen Organisationen, die unrechtmäßig Sheikh Jarrah als israelischen Besitz für sich beansprucht, hat die Absicht erklärt, alle Palästinenser aus der Nachbarschaft zu vertreiben. Sagt hallo zur ethnischen Säuberung!
Der Gerichtshof beweist immer wieder auf's Neue seine Absicht, die israelische Überlegenheit aufrechtzuerhalten und die Rechte von Palästinensern zu ersticken. Da wundert es einen auch nicht, dass alle eingereichten Widersprüche ohne gerichtliches Verfahren abgelehnt werden.
4. Sheikh Jarrah aktuell:
Wie gesagt werden 6 Familien im Mai 2021 gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Dagegen protestieren hunderte Palästinenser friedlich und gewaltfrei in Sheikh Jarrah. Die Proteste bestehen aus dem Singen im Chor, dem Hochhalten von Plakaten, dem gemeinsamen Fastenbrechen und Beten auf den Straßen. Diese Proteste gefallen den Siedlern natürlich nicht. Sie fangen also beispielsweise an, Gegenstände auf die Palästinenser zu werfen, die gerade dabei sind ihr Fasten zu brechen. Und wer steht ihnen selbstverständlich zur Seite? Natürlich. Die israelischen Soldaten. Die Soldaten kreuzen voll aufgerüstet auf, um die Proteste aufzulösen. Und wie tun sie das? Sie tun es in dem sie Wasserwerfer mit einer übel riechenden chemischen Substanz gegen die Palästinenser einsetzen. Sie nehmen Menschen (natürlich ausschließlich Palästinenser) gewaltvoll fest, darunter auch Frauen und ca. 170 Kinder! Sie brechen in palästinensische Häuser ein und verursachen Schaden während sie nach Personen suchen.
Besten Dank, endlich mal klare Fakten fernab von Ideologie und Parteinahme.
Warum kommt das wohl nicht in den deutschen Medien ??
Unter solchen diskriminierenden,verachtenden,unmenschlichen Zuständen ist ein Friedensprozess oder Frieden nicht möglich. Netanjahu war und ist leider hauptverantwortlicher 'Architekt' dieser faschistischen kriminellen Machtpolitik. Er hatte bisher nie im Sinn, eine Friedenspolitik mit Palästinensern zu machen.
Wer seinen Lebenslauf kennt bzw. liest kann ersehen, dass seine Karriere, auch in der Eliteeinheit, stets auf Kampf um jeden Preis ausgerichtet war. Dessen Früchte erntet er nun, resp. Likud und ganz Israel.
Unmöglich ist jedoch grundsätzlich gar nichts. Wenn eine substantielle Friedenspolitik unter dem Diktat einer 2 Staaten Lösung gewollt wird, kann dieses Ziel Frieden in Israel erreicht werden. Rabin und Peres haben damals diesen Weg begonnen - er könnte fortgesetzt werden unter Druck und Unterstützung der
USA sowie gemeinsam,als auch einer neuen legitimen Regierung Israels und Vertretern der Palästinenser.
Ein Camp David Summit wäre ein denkbare Ort wie früher. Präsident Biden müsste dies initiieren.
Falls nicht explodiert und brennt das Pulverfass Nahost eben weiter vor Europas Haustür mit den bekannten Folgeerscheinungen.
Sie nennen nicht eine einzige Quelle für all ihre sog. "Fakten". Ihre politische Tendenz, die Israel die Rechtsstaatlichkeit abspricht, ist komplett israelfeindlich. Dagegen stellen Sie die Palästinenser in Ost-Jerusalem als friedliche Lieder singende Demonstranten dar.
Einen "rechtmäßig palästinensischen Boden" gibt es nationalpolitisch gar nicht und gab es nie. Welche 'Palästinenser', denen man eine nationale Identität überhaupt erst seit Arafat zuschreiben kann, hätten jemals einen israelischen Staat nicht-islamischer Identität akzeptiert? Die vereinigten arabischen Staaten samt muslimischen Bevölkerungen brechen seit der Gründung Israels einen Vernichtungskrieg gegen Israel nach dem anderen vom Zaun. Das arabische Ziel, Israel zu zerstören und die Juden zu massakrieren oder allermindestens zu vertreiben, so wie Juden seit 1945 aus dem gesamten Nahen Osten zu 99 Prozent plus x vertrieben wurden, wurde nie erreicht. Stattdessen ruiniert der arabisch-muslimische Djihadismus regelmäßig sich selber und schiebt dann die politischen Folgen der selbst verantworteten ruinösen Niederlagen den Sicherheits- und Existenzinteressen Israels zu.
Was nun 'Ost-Jerusalem' speziell betrifft, sind es zuerst einmal Araber gewesen, die Juden aus diesen Stadtvierteln vertrieben, jüdische Häuser okkupiert und die zentrale Synagoge zerstört haben. Bis zum neuerlichen panarabischen Vernichtungsfeldzug gegen Israel 1967 stand also 'Ost-Jerusalem' unter jordanischer Verwaltung. Doch die erneute arabische Niederlage änderte die Verhältnisse und seither verwaltetet Israel auch diesen Teil der Stadt selber Es gibt kein "internationales Recht", und wenn es das gäbe, müsste Israel das auch nicht akzeptieren. Die Araber haben das "internationale Recht" auch nie akzeptiert, wo es ihnen nicht passte: z.B. akzeptierten sie die Zweistaaten-Lösung der UNO von 1947 nicht. "Internationales Recht" im permanenten Nahostkonflikt ist muslimische bzw. antisemitisch-linke Kampagne gegen Israel, nichts anderes.
Wie man das mit einem politischen Gewissen vereinbaren kann, einen palästinensischen Angriff auf Israel mit 2000 Raketen hier einfach zu übergehen wegen strittiger sechs Wohnungen, die sowohl rechtsstaatlich wie auch 'moralisch' jüdischen Eigentümern zuzusprechen sind, da die jüdischen Eigentümer ja schließlich von Arabern einmal vertriebenen worden waren mit Kind und Kegel, das ist besonders bezeichnend.. zumal für einen Deutschen.
https://www.dw.com/de/proteste-nach-drohenden-zwangsr%C3%A4umungen-in-jerusalem/a-57472743
https://www.medico.de/blog/mehr-als-ein-paar-haeuser-18183
https://m.tagesspiegel.de/politik/der-vergessene-nahostkonflikt-der-kampf-um-jeden-meter-land-geht-weiter-auch-wenn-niemand-hinschaut/27180776.html
https://www.trtdeutsch.com/meinung/es-gibt-kein-selbstverteidigungsrecht-fur-besatzer-5447415?fbclid=IwAR3DF6EBeeqD8EHb-1-qKZBSx4oIYoUsSarC4OOH1qKnfeY2L26DNgdKTOQ
https://youtu.be/0PWGn_5ecrw
https://www.dw.com/de/israelkritik-wer-ist-antisemit-und-wer-nicht/a-54418542
Ich habe mir die Quellen mal angesehen. Immerhin sind es ja Quellen. Obwohl sie nicht überall, aber auch nicht selten eine anti-israelische Tendenz haben. Aber Sie beklagen ja sogar, dass die anti-israelische Tendenz Ihrer Quellen nicht befriedigend genug sei...
Was fehlt, sind natürlich Quellen, die der angeblichen "Tatsache" widersprechen, in Sheikh Jarrah fände ein "Sagt Hallo zur ethnischen Säuberung" statt. Israelis haben keine ethnische Säuberung in 'Ost-Jerusalem' zu verantworten. Andersherum, gegen Juden gab es dagegen sehr wohl ethnische Säuberungen: Es waren Araber, die sämtliche Juden im Zuge des ersten arabischen Vernichtungskrieges gegen Israel aus 'Ost-Jerusalem' vertrieben und die Synagoge zerstörten. Und unter der anschließenden jordanischen Besetzung verboten sie die Juden auch jeden Zugang zu verbliebenen heiligen Stätten, etwa den Zugang zur Klagemauer. Unter israelischer Verwaltung wurde Araber der Zugang zum Felsendom oder zur Al-Aqsa-Moschee nicht verwehrt.
Die sogenannten "Fakten über Sheikh Jarrah" folgen einer Sichtweise, die auch von Jihadisten und ihren westlichen wie muslimischen Sympathisanten vertreten wird.
In der 'Jüdischen Allgemeine' nachzulesen finden sich Fakten, die die israelische Sicht begründet darlegen. Und die Sicht der jüdischen Israelis einfach komplett und von vorneherein zu übergehen, spiegelt kein wirkliches Interesse an 'Fakten', die es im Nahostkonflikt unwidersprochen sowieso fast nie gibt.
https://www.juedische-allgemeine.de/israel/aber-was-ist-denn-mit-sheikh-jarrah/?fbclid=IwAR1Hhm4CDKNf1Xyu8Ju_Pvm05phYblcyfK1YRGArCu6OCvhP0YzZ5m9_lAo