Munger beklagt, dass sich diese Finanzmetriken zur Beurteilung der Finanzkraft und dem Gesundheitszustand eines Unternehmens so weit von den gewöhnlichen GAAP-Bilanzstandards entfernt hätten, dass es sehr schwierig sei, die gemeldeten Quartalsergebnisse im Unternehmenssektor noch adäquat einschätzen zu können.

Laut Munger habe die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC nur wenig unternommen, um gegen eine sich aus Investorensicht ausbreitende Uniformität der Art und Weise, wie Unternehmen ihre Finanzergebnisse auswiesen und präsentierten, vorzugehen.

Dieser Mangel an Aktionsentschlossenheit habe ein fruchtbares Umfeld für Unternehmen geschaffen, um Quartal um Quartal über etwas zu berichten, was durch Charlie Munger als „Pseudogewinne“ bezeichnet wird. Wortwörtlich spricht Munger von „reinem Bullshit“!

Es ist in der Tat schlecht um die Dinge bestellt, wenn hirnlose Roboter die Märkte über die letzten zehn Jahre hochgekauft haben, sich dann jedoch dazu gezwungen sahen, der Wahrheit hinsichtlich der durch WeWork fabrizierten "Anpassungsmetriken" ins Auge zu blicken, was im Nachgang zu einer IPO- beziehungsweise Börsengangposse geführt hat, die es so in der Geschichte der Finanzmärkte noch nicht gegeben hat.

Und nun haut einer der renommiertesten Finanzinvestoren auf der ganzen Welt, namentlich Charlie Munger, in diese Kerbe. Denn Munger lässt mit seiner markanten Wortwahl kein gutes Haar an Unternehmen, die sich einer "EBITDA-angepassten" Berichtsweise zum Zweck von deren Gewinnpräsentation bedienen.

Laut Munger sei eine solche Berichtsweise „lächerlich“, weil sich hieraus keinerlei akkurate und messbare Eckdaten in Bezug auf die tatsächliche Unternehmensprofitabilität ableiten ließen. Er möge es nicht, wenn Investmentbanker sich des Begriffs EBITDA bedienten.

Jemand solle sich lieber einmal Gedanken über die hiermit einhergehende intellektuelle Unaufrichtigkeit machen, die mit dem ganzen Geschwätz über EBITDA-angepasste Gewinne Hand in Hand gehe. Aus Mungers Sicht sähe es fast danach aus, als ob Personen, die sich solcher Metriken bedienten, auch gleich von sich behaupten könnten, Spinner zu sein.

Munger warnte hiervor im Rahmen des jährlich stattfindenden Aktionärstreffens des Daily Journal. Sein Kommentar:

Ich bin davon überzeugt, dass wir einer ganzen Menge Ärger und Problemen ins Auge blicken, Dort draußen herrscht ein erbärmlicher Überdruck. In China lieben sie es, in Form von Aktien zu spekulieren. Und das ist richtig dumm. Es ist nur schwer, sich irgendetwas Dümmeres vorzustellen als die Art und Weise, auf welche die Chinesen Aktien halten.“  

Gleichzeitig warnte Charlie Munger davor, davon auszugehen, dass der zu seinen Lebzeiten zu beobachtende Innovationsboom seinem Ende entgegenblicke. Sein Kommentar:

Ich bin davon überzeugt, dass meine Generation den besten und größten Teil des Kuchens von diesen technologischen Entwicklungen und Errungenschaften abbekommen hat.“

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Berichtauf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.

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