Da manche Charts mehr als tausend Worte sagen, möchte ich meinen heutigen Bericht dazu nutzen, um Ihnen den anhaltenden und sich intensivierenden Fiat- und Papierwährungskollaps, der sich rund um den Globus vollzieht, bildlich vor Augen zu führen.

Make or Break Marke bei 1.650,00 US-Dollar pro Feinunze

Ich hatte Ihnen – wie auch EWI-Analyst Tom Denham – in der Vergangenheit angeraten, bei allen erörterten Prognosemodellen stets die Make or Break Marke bei 1.650,00 US-Dollar pro Feinunze im Hinblick auf die Entwicklung des Goldpreises aufmerksam im Auge zu behalten.

Auch wenn anhand von zuvor getätigten Analysen hinsichtlich des präferierten Szenarios noch einmal mit einem bedeutsamen Rücksetzer des Goldpreises auf das Tief der vorherigen Welle vier im Goldchart gerechnet wurde, so wurde stets die Einschränkung oder Bedingung hervorgehoben, dass der Goldpreis die Marke von 1.650,00 US-Dollar pro Feinunze nicht nach oben durchbrechen würde.

Zu jener Zeit, zu der dies der Fall gewesen ist, wies ich Sie in einem Update hierauf nochmals hin, um auf einen chart-technisch anfahrenden Goldpreiszug hinzuweisen, der im Bereich 1.620,00 bis 1.670,00 US-Dollar pro Feinunze nochmals zu Nachkäufen genutzt werden könne, bevor dieser Zug an Fahrt aufnehmen würde.

Der Durchbruch durch die Marke von 1.650,00 US-Dollar pro Feinunze liegt aus Perspektive des aktuellen Preisgeschehens bereits weit hinter uns, sodass ich aus persönlicher Sicht dankbar bin, mich an meine damaligen Beobachtungen auch selbst gehalten zu haben, indem ich gehaltene US-Dollar-Reserven auf nur noch ein Drittel reduziert habe, um 2/3 zum damaligen Zeitpunkt nochmals in physisches Gold und Silber umzuschichten.

Rasante Rallye: Silber hält sich an den Fahrplan

Anders als im Fall des Goldpreises ist die in den Vorjahren erörterte Chart-Prognose mit Tom Denham aus Sicht des Silberpreises aufgegangen. Tom war stets der Ansicht, dass Silber sein Tief im Bereich von 10,20 bis 10,50 US-Dollar pro Unze ausbilden würde. Diese Zielmarke wurde im Angesicht des Kellersturzes an den Finanzmärkten im März dieses Jahres an den Futures-Märkten dann auch fast punktgenau erreicht.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich der Silberpreis von diesem Tief um die Marke von 11,00 US-Dollar pro Unze daraufhin sogleich zu einer V-förmigen Erholung auf den Weg machte, in deren Zuge im gestrigen Futures-Handel ein Mehrjahres-Hoch bei über 22,00 US-Dollar pro Unze ausgebildet wurde (eine stattliche Rallye von 100 Prozent innerhalb von nur vier Monaten).

Nun, unsere Welt wird durch politische Führer (oder sollte ich besser Manager sagen, da es sich aus meiner Sicht alles andere als um Führungspersönlichkeiten handelt) mit elektronisch erzeugtem Geld sprichwörtlich „zugeschissen“.

Bei Überschreiten des Allzeithochs könnte es steil bergauf gehen

So langweilig der Preisverlauf im Gold- und Silbersektor aus Sicht mancher Beobachter über die letzten Jahre auch gewesen sein mag, so möchte ich darauf hinweisen, dass dies aufgrund eines sich nur recht langsam vollziehenden Goldpreisanstiegs seit dem Jahr 2015 eigentlich nur gefühlt der Fall gewesen ist.

Vielmehr hatten wir <link wirtschaftsfacts beitrag rueckblick-roman-im-gespraech-mit-goldanalyst-tom-denham-109600ou-exakt-erwischt-gold-und-sil _blank>zum damaligen Zeitpunkt (in 2015) aus Sicht der Goldpreisentwicklung ein sehr wichtiges Zwischentief zum Nachkauf im Bereich des Clusters 1.050,00 bis 1.096,00 US-Dollar pro Feinunze exakt und treffsicher erwischt, von wo aus eine Zwischenrallye auf mindestens 1.500,00 US-Dollar pro Feinunze prognostiziert wurde.

Diese Rallye setzte daraufhin auch fulminant ein, weshalb der Hinweis auf die zu beachtende chart-technische Make or Break Marke bei 1.650,00 US-Dollar pro Feinunze im gleichen Atemzug erwähnt wurde und somit bereits sehr frühzeitig erfolgt war.

Damals getätigte Nachkäufe gehen aus heutiger Sicht immerhin mit einem satten Plus von knapp 80 Prozent einher, während die seitdem erzielten Gewinne nicht in irgendwelchem Papierproduktkram wie E-Minis oder Derivaten, sondern in Form von physisch gehaltenem Gold angefallen sind!

Ob der nächste Zeitpunkt richtig gewählt war, um gehaltene US-Dollar-Reserven kurz vor und/oder kurz nach dem erfolgten Durchbruch durch die Marke von 1.650,00 US-Dollar pro Feinunze zugunsten von abermaligen Goldnachkäufen auf nur noch ein Drittel abzubauen, wird die Zukunft zeigen. Bislang habe ich nicht das Gefühl, hierbei etwas „falsch“ gemacht zu haben.

Sollte der Goldpreis nun sein altes Allzeithoch bei 1.921,00 US-Dollar pro Feinunze aus dem September 2011 durchbrechen, ließe sich durchaus mit einem schnellen Anstieg in Richtung von 2.300,00 US-Dollar pro Feinunze rechnen.

Kollaps unter Bullionbanken bei gleichzeitigem Zusammenbruch der Comex als Folge?

Und hier würde es gewiss auch sehr brenzlig an den Fiatwährungs- und Goldmärkten werden, da eine Reihe von Bullionbanken in Schwierigkeiten geraten dürfte. Und da sich die größte aller Blasen wohl schon seit vielen Jahren an den Papiergoldmärkten beobachten lässt (<link wirtschaftsfacts beitrag groesste-finanzblase-aller-zeiten-wohl-an-papiergoldmaerkten-zu-bestaunen _blank>ich berichtete), würde ich einen potenziellen Kollaps unter Bullionbanken bei einem gleichzeitigen Zusammenbruch der Comex nicht für unwahrscheinlich halten, wenn der Run auf PHYSISCHES Gold und Silber erst richtig losgeht!

Ich halte es nicht nur für möglich, sondern für geradezu wahrscheinlich, dass gehandelte Kontrakte an der Comex ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch gegen Cash – und somit auf US-Dollar-Basis – abgewickelt werden, ganz einfach deshalb, weil das benötigte Gold und Silber in physischer Form zu Auslieferungszwecken nicht zur Verfügung stehen wird.

Ich rufe Ihnen an dieser Stelle auch noch einmal meine weitläufige Analyse des Prospekts des Gold-ETFs SPDR Gold Trust aus dem Jahr 2009 in Erinnerung. Dort stand bereits zum damaligen Zeitpunkt explizit drin, dass Anteilseigner von SPDR in besonderen Fällen nicht auf eine physische Auslieferung von Gold pochen können, weshalb im Prospekt auch auf eine möglicherweise alternativ erfolgende Abwicklung in Form von Cash – und somit auf US-Dollar-Basis – hingewiesen wird.

Blicken wir abschließend auf die Fiat- und Papierwährungsmärkte, um deren Performance einmal in Relation zum Goldpreis zu setzen. Es zeigt sich, dass Gold in Relation zu allen großen Währungen – mit Ausnahme des US-Dollars – neue Allzeithochs erklommen hat. Doch der US-Dollar dürfte wohl sehr bald folgen.

Und da der US-Dollar die Weltreservewährung ist, lässt sich darauf schließen, wie schlimm es um die Kaufkraft und den inneren Wert der großen Fiat- und Papierwährungen bestellt sein muss, die mittels immerfort elektronisch neu erzeugten Geldeinheiten der Zentralbanken de facto entwertet werden. Hiervon ist tatsächlich keine Papierwährung rund um den Globus ausgenommen, auch der Renminbi in China nicht.

Endspiel: Internationale Währungskrise droht

Aus eben jenem Grund befinden wir uns in einer Art Endspiel der Fiat- und Papierwährungen. Regierungen und Zentralbanken werden so lange elektronisch Geld erzeugen (weil den politisch Verantwortlichen mangels Alternativen nichts anderes einfällt, um einen Systemzusammenbruch zu verhindern), bis der gesamte Währungsladen uns um die Ohren fliegen und über unseren Köpfen zusammenbrechen wird. Es wäre – wie Jim Rogers über die letzten Jahre stets warnte – die Mutter aller Krisen, nämlich eine internationale Währungskrise.

Zentralbanken und Regierungen mögen den Plan verfolgen, dieses bankrotte System auf neue Digitalwährungen umstellen zu wollen. Hierbei wird allerdings vollkommen außer Acht gelassen, dass überhaupt nicht abzusehen ist, was mit den politisch und geldpolitisch Verantwortlichen nach einem solchen Bust eigentlich geschehen wird!

Ich nehme an, dass 70 bis 90 Prozent der Bevölkerungen nach einem solchen Währungskollaps bei einem gleichzeitigen Schuldenzusammenbruch verarmt sein werden. Planspiele, politische Agenden und sonstiges dieser Art dürften nach einem solchen Kollaps gewiss in der Luft zerrissen und in den Papierkorb – und somit den Müllhaufen der Geschichte – geworfen werden.

Denn eine solche Entwicklung geht historisch betrachtet mit Umstürzen aller Art (inklusive Kriegen) einher. Die Welt wird eine andere sein, wenn dieser Sturm über unsere Köpfe hinweggefegt sein wird. Oder anders gefragt, warum machen immer mehr Bundesstaaten in den USA sowohl Gold als auch Silber wieder zu gesetzlich akzeptierten Zahlungsmitteln? Ist das Vertrauen in die Fed und deren zukünftiges Bestehen tatsächlich so groß? Verzeihen Sie mir meinen Sarkasmus.

Gold / US-Dollar

Gold / Euro

Gold / Yen

Gold / Pfund-Sterling

Gold / Kanadischer Dollar

Gold / Australischer Dollar

Gold / Renminbi (Yuan)

Gold / Dirham (VAE)

Gold / Türkische Lira

Gold / Schweizer Franken

„Was heißt das für mich konkret!?“

Mir kommt abschließend das Blödellied „Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei, jawoll mein Schatz, es ist vorbei…“ gedanklich in den Sinn. Wer Aktien, Bonds, Papierwährungen in hohem Maße, Papiergold und ähnliches hält, berücksichtigt bitte, dass es sich hierbei um nichts anderes als Fiat- und Papiergeld-Derivate handelt, bei denen ich mir alles andere als sicher bin, ob diese eine globale Währungskrise, wie sich abzuzeichnen beginnt, unbeschadet überstehen werden. Ein Goldbarren in der linken und ein Silberbarren in der rechten Hand ist mir aus Anlagesicht persönlich lieber.

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