Während die gemeinsamen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und der kompletten Zerstörung der amerikanischen Geschichte und Kultur – zumindest gilt dies aus Sicht des Teils der Amerikaner mit weißer Hautfarbe – anhalten, lässt sich beobachten, dass auch andere Länder auf diesen Zug mit aufspringen, der de facto zu einem Ende der westlichen Zivilisation führen wird.

Zwar ist außerhalb Amerikas hinsichtlich einer sinnlosen Zerstörung und Plünderungswut noch niemand so weit gegangen wie die Helden von Black Lives Matter (BLM) und der Antifa, doch in Großbritannien schlagen mobähnliche Zusammenrottungen Polizisten zusammen, während Denkmäler wie jenes von Winston Churchill attackiert werden und Ehrendenkmäler wie das Kenotaph, das Kriegsgefallenen huldigt, dem Vandalismus anheimfallen.

Zu einem bizarren Zwischenfall, der die fundamentale Ignoranz der Zerstörungswilligen offenlegt, wurde die Beschädigung eines Denkmals, das einst einmal jenen geweiht worden ist, die in der Schlacht von Worcester im englischen Bürgerkrieg im Jahr 1651 den Tod fanden. Dieses Denkmal wurde zu einem hohen Grad beschädigt, indem beispielsweise auch die Buchstaben BLM über die Ehrentafel gepinselt wurden.

Die vielleicht lächerlichste Forderung, die sich aus dem ganzen Ethno-Rassismus-Unsinn ableitet, und welche sowohl Politiker als auch Journalisten dazu veranlasst hat das Knie zu beugen und um Vergebung zu bitten, ist das Argument, laut dem der Titusbogen in Rom, der inzwischen seit zweitausend Jahren zu bewundern ist, zerstört werden sollte, weil auf einer seiner Täfelungen jene triumphale Parade abgebildet sei, die mit der Plünderung Jerusalems angesichts der römischen Eroberung im Jahr 70 n. Chr. assoziiert sei.

Michael Weiner, hochrangiges Mitglied der Yeshiva Universität, argumentiert in dem jüdischen Magazin The Forward, dass – ähnlich wie Denkmäler zu Ehren von Kolumbus, Robert E. Lee und König Leopold II. – auch dieses historische Relikt zerstört werden müsse.

Aus Sicht Italiens gäbe es keine Ausreden mehr, weswegen eine Struktur aufrechterhalten, finanziert und für jedermann sichtbar auf stolze Weise ausgestellt und präsentiert werden sollte, welche die damalige Zerstörung Jerusalems, die erzwungene Vertreibung der Juden aus Judäa und die Niederbrennung des jüdischen Tempels offen zelebriere.

Es handelt sich um ein antikes Propagandainstrument zur Glorifizierung eines blutigen Eroberungsfeldzugs durch Rom und ein modernes Emblem der christlichen Verfolgung und Unterdrückung der Juden, weshalb der Titusbogen ein grausames Symbol ist“,

wie Weiner schreibt.

Weiner scheint sich nicht darüber bewusst zu sein oder sich nicht darum zu scheren, dass mit seiner eigenen Anprangerung der Unterdrückung der Juden von Judäa durch die Römer einer bemerkenswerten Ironie einhergeht, da der zeitgenössische und sehr reale Genozid an der palästinischen Bevölkerung durch dessen religiöse Glaubensbrüder in Israel angesichts einer solch einseitigen Betrachtungsweise ausgespart wird.

Es wird uns eindrücklich vor Augen geführt, dass jedermann, der einen Vorwurf vorzubringen hat, sich der Phalanx der Zerstörungswilligen anschließen darf, wenn dieses Zerstörungsspiel erst einmal begonnen hat und an Fahrt aufnimmt. Der hieraus entstehende (Kultur-)Schaden wächst ins Unermessliche, während jede noch so dämliche Forderung zu einem Akt der Selbstgerechtigkeit wird.

Falls die aktuellen politischen Tumulte jemals wieder so etwas wie „Normalität“ Raum verschaffen sollten, wird es wohl zu Koalitionen in Form von Beschwerde-Ausschüssen kommen, deren Führungsfiguren längst zu dem Fazit gelangt zu sein scheinen, dass eine unwiederbringliche Zerstörung, die zum Ziel hat, unter bestimmten Bevölkerungsgruppen Gefühle der Scham und Schuld hervorzurufen, sich leichterdings dazu eignet, um auf einfachere Weise deren Geld und Eigentum zu stehlen als dies der Fall wäre, wenn diese Leute mit vernünftigen Vorschlägen aufwarten müssten.

Unter welchem Namen auch immer sich diese „neue Politik“ konstituieren wird, so dürfte sich diese Strategie ganz nach Art von Nancy Pelosis unterwürfiger Partei der Demokraten oder vielleicht nach Art der britischen Arbeiterpartei Labour unter deren neu-dystopischer Führungsfigur Keir Starmer, dessen selbsterklärte Aufgabe es zu sein scheint, die Welt vom Antisemitismus zu befreien, gestalten.

Egal wie die Dinge letztendlich liegen mögen, und angenommen, dass unsere Welt nicht im nächsten Jahr enden wird, so hat die aus dem Coronavirus und den anhaltenden Protesten resultierende Ablenkung aus Perspektive der Trump-Administration, US-Außenminister Mike Pompeos und den (westlichen) Alliierten eine Tür weitläufiger Möglichkeiten aufgestoßen, um rund um den Globus für Stunk zu sorgen.

In der Tat haben sich zahlreiche Gelegenheiten zur Verurteilung der bilateralen Beziehungen zwischen China und Venezuela auf der einen und dem Iran auf der anderen Seite aufgetan. In diesem Zuge haben sich Türen und Tore zugunsten von Attacken auf zahlreiche „Feinde“ zum selben Zeitpunkt geöffnet.

China arbeitet an einem Handelsabkommen zur Fertigstellung der „Neuen Seidenstraße“ mit dem Iran, das die sich aus einer Verhängung von US-Sanktionen ableitenden Auswirkungen reduzieren würde, während die iranische Staatsführung die venezolanische Regierung mit raffinierten Benzinprodukten belieferte.

Die Washingtoner Regierung hat hart daran gearbeitet, um sich beiden Entwicklungen mit aller Macht entgegenzustellen, was selbst so weit ging, um vor einer Nutzung von der Anti-Terrorismus-Gesetze zu warnen, was mit einem Abfangen der in griechischem Besitz stehenden, jedoch iranisches Erdöl befördernden Öltanker in internationalen Gewässern einhergegangen wäre.

Die alles entscheidende Frage dreht sich darum, ob die Vereinigten Staaten und Israel den Iran jetzt oder erst später angreifen sollen. Doch die üblichen Verdächtigen und anonymen Quellen in Washington, welche die New York Times mit eigens fabrizierten, außenpolitischen Berichten füttern, schlagen nun vor, dass wir uns mit etwas befassen sollten, das sich als schrittweises Konfliktmanagement bezeichnen lässt.

Diese Herangehensweise würde sich aus einer Serie von heimlichen Attacken, die zum Ziel hätten, die gewichtigsten Generäle der Islamischen Revolutionsgarden und die iranischen Nuklearkapazitäten auszuschalten, zusammensetzen – ohne zum Ausbruch eines offenen Krieges zu führen.

Brian H. Hook, Sondergesandter des US-Außenministeriums für Iran, beschrieb die kraftlose Iran-Politik der US-Regierung anhand folgender Beobachtung:

Wir haben aus historischem Blickwinkel heraus die Erfahrung gemacht, dass sowohl Zaghaftigkeit als auch ein Ausdruck von Schwäche zu weiteren iranischen Aggressionen einladen.“

In einem Präsidentschaftswahljahr hört sich der Begriff „schrittweise“ auch besser an als die Forderung nach einem echten Krieg, während im gleichen Atemzug die Tatsache verschleiert wird, dass Israel den Iran und dessen Verbündete ja bereits offen angreift – und zwar nahezu täglich.

Unterstützt werden die Israelis dabei durch die Trump-Administration, während sie durch einen kampfeslustigen US-Kongress ermutigt werden. Die amerikanische Herangehensweise in Sachen Iran erweist sich nicht als wesentlich weniger heikel als jene des jüdischen Staats. Die Strategien basieren auf dem Versuch einer Zerstörung der iranischen Wirtschaft, indem dessen Erdölausfuhren und der Bankensektor blockiert werden.

In der letzten Woche nahm ein US-Gericht Bezug auf bestehende „Anti-Terror-Gesetze“, um ein Urteil gegen den Iran zu fällen. In diesem Zuge wurden Überlebenden und den Familien jener US-Luftwaffenmitglieder, die angesichts der Bombenattacken auf die Khobar Towers im Jahr 1996 zu Tode kamen, ein Betrag von 879 Millionen US-Dollar zugunsten einer Entschädigung zugesprochen.

Der Iran hat eine Involvierung in diese Bombenattacken bis dato von sich gewiesen, und es weisen in diesem speziellen Fall auch keine handfesten Beweise darauf hin, dass der Iran hinter diesem Anschlag gestanden haben könnte. Aus Sicht der Opfer lässt sich sagen, dass es alles andere als leicht werden wird, die ihnen zugesprochenen Entschädigungssummen zu erhalten, da zahlreiche Bankkonten der iranischen Regierung durch das US-Finanzministerium eingefroren wurden.

Die Anhängerschaft eines „schrittweisen Krieges“ blickt auf eine Situation, in welcher die Vereinigten Staaten und Israel de facto den Plan verfolgen, die iranische Regierung zu stürzen, während in diesem Zuge auch deren Nuklearprogramm zerstört würde. Seitens der Vereinigten Staaten wird der ökonomische Druck durch eine Ausweitung der Sanktionen ausgeübt, während Israel Einrichtungen der iranischen Stellvertreter in Syrien und im Libanon in regulärer Abfolge bombardiert.

Beide Regierungen glauben, dass eine Kombination aus militärischer Gewalt und ökonomischen Sanktionen die iranische Führung letztendlich zum Aufgeben zwingen werden, was mit deren Entwaffnung einhergehen würde – und zwar ohne die ganze Situation in den Ausbruch eines offenen Krieges eskalieren zu lassen.

Einziges Problem aus Sicht einer solchen Herangehensweise ist, dass Israel innerhalb der vergangenen beiden Wochen bereits direkte Angriffe auf große Forschungs- und Entwicklungszentren im Iran verübt hat. In diesem Zuge sind ganz offensichtlich teilweise auch Raketen zum Einsatz gekommen, die entweder durch israelische Kampfflugzeuge oder von Schiffen im Persischen Golf abgefeuert wurden.

Die beiden Angriffe fanden am 2. Juli statt. Eine dieser Attacken richtete sich gegen das iranische Nuklearforschungszentrum in Natanz und die andere zielte auf die Zerstörung eines angeblichen Raketenentwicklungszentrums in Parchin ab. Über keine der beiden Attacken wurde in den westlichen Mainstream-Medien großartig berichtet, und dies selbst angesichts der Tatsache, dass es sich um eine enorme Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran handelte. Die hieraus resultierenden Konsequenzen könnten enorm sein.

Selbst die Times, sich einmal mehr auf einen anonym bleibenden „Geheimdienstoffiziellen im Mittleren Osten mit Kenntnis der Sachlage“ berufend, berichtete letztendlich, dass es in Natanz nicht zu einer Cyber-Attacke – wie zuvor vermutet – gekommen sei. Vielmehr sei es zur Detonation einer „gewaltigen Bombe“, die irgendwo im Hauptgebäude der Anlage durch einen israelischen Agenten untergebracht worden sei, gekommen.

Es wird davon ausgegangen, dass es sich im Fall des „Geheimdienstoffiziellen im Mittleren Osten“ um einen Israeli handele. Israelische Medienquellen haben ebenfalls bestätigt, dass Parchin unter Raketenbeschuss geraten sei. Diese Raketen seien von einem Kampfflugzeug des Typs F-35 der israelischen Luftwaffe abgefeuert worden.

Es erweckt den Eindruck, als ob Premier Benjamin Netanyahu keineswegs zu verschleiern versuche, was seine Regierung getan und entschieden hat. Worauf es ankommt, ist die Tatsache, dass die USA und Israel die Absicht verfolgen, gegen den jeweiligen Staatsfeind Nummer 1 – den Iran – in einen Krieg zu ziehen, ihre Aktionen allerdings in ein Gewand kleiden, in dem sich ein moderates Vorgehen spiegeln soll.

 

   

 

 

In den USA und Israel wird davon ausgegangen, dass der Iran Vergeltung üben wird, dies jedoch auf eine Weise, die es ermöglicht, eine Eskalation dieses Konflikts zu verhindern. Realität ist jedoch, dass es sich im Fall von Aktionen zur Zerstörung der Wirtschaft eines Landes, um einen kriegerischen Akt handelt.

Dies gilt gleichsam aus dem Blickwinkel von sich wiederholenden Luftangriffen und einer Nutzung von Bomben, die durch Spione irgendwo in einem fremden Land platziert werden. Dieser Krieg hat schon längst begonnen, doch die mittels der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus und den anhaltenden BLM-Proteste resultierende Ablenkung verschleiern diese Tatsache.

Es sieht ganz danach aus, als ob diese Entwicklungen im Mittleren Osten auch weiterhin hinter einem Nebelvorhang ablaufen sollen, woraus sich auch die allgemeine Zurückhaltung ableitet, die Dinge beim Namen zu nennen.

Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / © 2020 Philip Giraldi / Strategic Culture Foundation

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