Moderne Zinspolitik ist wie das Warten auf dem stillen Örtchen auf einen Erfolg. Manchmal dauert es etwas länger, wie die erste heiß erwartete Zinssenkung in den USA im Juni. Es hätte doch so schön werden können, wenn es nicht anders geplant wäre. Vielleicht erst im September oder November sollen die Zinsen fallen. Vielleicht auch früher oder später. Man braucht viel Geduld wie Kinder vor dem Geburtstag. Wenn dann aber die Geschenke auf dem Tisch stehen, dann kennt die Freude kein Halten mehr. Oder die Tränen.
Es soll wieder aufwärts gehen mit der Wirtschaft. Nicht überall, aber zumindest offiziell. Schon hebt die Bundesregierung ihre BIP-Prognose an - von sagenhaften 0,2 auf sprunghafte 0,3 Prozent. Sollten Sie demnächst einen Ruck oder Wumms spüren, ist das weniger das BIP, sondern eher ein Erdbeben.
Wird es jetzt ungemütlich an den Börsen? Zumindest ist es etwas holprig geworden. Mir wollte und will immer noch nicht in den Kopf, dass die gestiegenen Zinsen keine Auswirkungen auf Wirtschaft und Börse haben sollen. Geduld! Das kann noch kommen. Und es sieht ganz danach aus, als ob da etwas kommt.
Nein, das wird so schnell nix mit den schnellen Zinssenkungen! Warum auch? Es hätte so schön werden können, wenn es nicht anders gekommen wäre. So ist im März die US-Inflation wieder auf 3,5 Prozent gestiegen. Dazu brummt offiziell die Wirtschaft auf einem leergefegten Arbeitsmarkt. Warum also die Zinsen senken? So rechnet man jetzt statt mit sechs nur noch mit einer oder zwei Zinssenkungen. Und schon ließen die Börsen Luft ab. Manche sind enttäuscht. Andere warten schon lange auf tiefere Einstiegskurse. Egal! Der Handel geht weiter.
Kaum war das Osterfest vorbei, rauschten die Börsenkurse in den Keller, und bei vielen Akteuren steigt der Blutdruck. Jung- und Neubörsianer waren völlig irritiert, kannten sie doch aus jüngster Vergangenheit nur noch die grüne Farbe. Muss man sich Sorgen machen?
Lasst uns in die Hände klatschen und ein letztes Osterei an die Wand werfen. Endlich sinken die Cholesterinwerte in der Blutbahn und auch die Hühner dürfen sich mal etwas ausruhen. So wie die Kinder an den Osterhasen glauben, vertrauen die Menschen auf das ihnen versprochene grüne Wirtschaftswunder. Vielleicht bringt es ja der Weihnachtsmann.
Wahrscheinlich freuen Sie sich schon wieder wegen der täglichen Rekorde an den Börsen. Ja? Oder langweile ich Sie? Nun gut! Wer weiß schon, wann man vom fahrenden Zug abspringen muss? Niemand. Ein „Stopp loss“ (oder „Safe profit“?) könnte hilfreich sein...
Am letzten Mittwoch hat der DAX doch tatsächlich erstmals die 18.000er-Marke genommen. Nur drei Monate zuvor überwand er die 17.000er-Linie. Mit den Tausendern geht es offenbar immer schneller. Doch was für eine Enttäuschung! Früher wurde bei den runden Marken immer eine Torte aufs Parkett geschoben. Es floss Champagner, und gab einen großen Bahnhof. Journalisten, Fotografen und anderen Zaungästen bevölkerten das Parkett. Aber diesmal? Nichts! Der neue Rekord geschah völlig geräuschlos. Nicht mal Kekse gab es!
Die wirtschaftliche Realität Deutschlands bemüht sich redlich, mit den pessimistischen Prognosen der letzten Quartale Schritt zu halten. Es gibt zahlreiche Ursachen der aktuellen Probleme. Eine der eindrucksvollsten Entwicklungen zeigt sich bei der Produktivität.
Jaja, die Rente ist sicher! Unklar ist ja nur ihre Höhe und was man sich davon noch leisten kann. Die Löcher in der Rentenkasse werden beharrlich größer. Entweder müssen wir länger arbeiten, höhere Beiträge zahlen oder mit noch weniger Rente auskommen. Ich vermute, da kommt alles auf einmal zusammen. Millionen Sparer haben sich ver-riestern lassen oder auch ver-rüruppen. Jetzt sollen sie ver-aktienrentet werden. Hurra! Packt das Konfetti schnell wieder weg!
Was steht in dieser Woche an? Das Übliche… Ein bisschen dies, ein bisschen das… Ein paar Reden von Notenbankern und länger hell werdende Tage. Eine EZB-Sitzung soll am Donnerstag für Furore sorgen und den DAX, zumindest in der Theorie, auf über 18.000 Punkte befördern, wenn die Praxis das nicht verhindert. Wahrscheinlich werden die Börsen weiter neue Rekorde feiern, wenn es nicht anders kommt. Derzeit glaubt doch kaum noch jemand, dass die Kurse auch mal wieder fallen könnten. Ich frage mich, und finde keine Antwort darauf, ob das schon eine Flucht aus dem Papiergeld ist, oder ob die Geschichte den „Geht Butter, geht Käse“- Anhängern bald mal den Hintern versohlen will.
Die gute Nachricht zuerst: Europa ist zurück auf Wachstumskurs. Die schlechte Nachricht ist aber, dass sich Deutschland in den Klauen der Rezession befindet. Das wirtschaftliche Fundament bröckelt wie die Dielen in einem abgewohnten Haus. Nur nicht verzagen! Die Bundesrepublik sei ein starkes Land, so der Wirtschaftsminister: "Nur die Zahlen sind nicht gut." Dann weg mit den Zahlen! In der DDR hieß es: Will der Schmutz nicht weichen, muss man eben streichen!
Der Mangel an Fachkräften muss seit einigen Jahren als Begründung für allerlei Schwierigkeiten herhalten. In vielen Branchen dürften in den kommenden Monaten jedoch eher die sinkenden Auftragsbestände zum Problem werden.
Mit Rüstungsaktien lässt sich mal wieder richtig Geld verdienen. Bei Rheinmetall oder Hensoldt kann man derzeit wahrscheinlich wenig falsch machen. Oder doch? Die neulich auf dem Parkett erst gestarteten Renk-Aktien haben sich fast verdoppelt. Da jauchzt das Anlegerherz bei diesen bombensicheren Treffern im Depot.
Auch aus einer Schrumpfung kann sich Wachstum ergeben. Dies klingt nach einer esoterischen Wirtschaftstheorie aus dem Berliner Reichstag, spiegelt jedoch lediglich die Entwicklung der deutschen Exportwirtschaft wieder.
Wer sehr unter Langeweile litt, hätte in der letzten Woche den vielen Zentralbankern zuhören können, die etwas zur Zinsentwicklung sagen wollten. Aber wozu? Woher sollen sie auch wissen, wohin die Reise geht? Meist agieren sie nach vorn und verstehen nicht nach hinten. Für sie muss das irgendwie sein wie Jonglieren auf dem Seil mit einem Beil und einer ordentlichen Portion Sprechdurchfall.
Für Anleger ist die Verlockung, in den neuesten Trend zu investieren, immer wieder stark. Von allen Seiten prasseln Geschichten zum aktuellen medialen Lieblingsthema auf potentielle Investoren ein. Mancher fühlt sich angesichts vermeintlich verpasster Gelegenheiten irgendwann unwohl und kauft schließlich, nur um endlich auch dabei zu sein. Wie das ausgeht, wissen die meisten.
Als Rheinländer macht sich in diesen Tagen meine karnevalistische DNA bemerkbar. Ich weiß natürlich, dass am Aschermittwoch alles vorbei ist. Gilt dies auch für die aktuelle quasi-karnevalistische Sause an den Börsen? Folgt also bald die Spaßbremse? Denn S&P 500, Nasdaq und der DAX konnten zuletzt neue Allzeithochs erreichen, obwohl wir doch in Krisenzeiten leben.
Die Inflation kommt zurück und der DAX kämpft immer noch mit der 17.000er-Marke. Zinssenkungen gibt’s erst später. Vielleicht muss wirklich erst etwas kaputtgehen, damit die EZB schneller reagiert. Wer weiß? Nichts Neues unter der jetzt wieder länger scheinenden Sonne.
Inflation wird üblicherweise als der allgemeine Anstieg von Preisen definiert. Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist der gleichzeitige Verlust an Qualität. Diese Art von Inflation – manchmal auch als "stille Inflation" bezeichnet – ist schwieriger zu erfassen aber nicht weniger schmerzhaft.
Trotz geplanten Wirtschaftswunders läuft es derzeit nicht gut in den deutschen Chefetagen. Laut ifo-Institut vermelden die meisten der befragten 9.000 Unternehmen eine schlechter werdende Stimmung und weniger Hoffnung, dass es bald besser wird. Dabei macht man im Ministerium für Visionen Überstunden. Was noch wächst, mähen Bürokratie, Vorschriften und neue Gesetze in aller Gründlichkeit nieder.
Die Diskussion darüber, ob die Rente eines Tages ausreichen wird oder nicht, ist seit Jahrzehnten ein deutscher Dauerbrenner. Diejenigen, die ihre finanziellen Zukunftsaussichten über eine Kapitalanlage verbessern wollen, kämpfen unterdessen stromaufwärts gegen Steuern und Kosten.
Boah! War das kalt! Und der Winter ist noch nicht vorbei. Nach Ansicht der Experten für Angst und Panik sollte es doch gar keinen Winter mehr geben. Nun ist er da. Entsprechend hysterisch sind die Reaktionen. Manche fahren bei Glatteis mit dem Fahrrad, stürzen, und wundern sich. Andere fallen auf dem Gehweg hin, was dann die Juristen auf den Plan ruft. Juristerei ist und bleibt wirklich ein krisenfester Job!
Das vergangene Jahr hat Anlegern erneut eine oft ignorierte Wahrheit verdeutlicht. Sowohl Prognosen und Weissagungen als auch Ängste und Wünsche sind nicht die besten Ratgeber bei der Kapitalanlage. Treue Begleiter sind hingegen Disziplin und Ehrlichkeit gegenüber sich selbst.
Die Messen sind gesungen und die Geschäfte gemacht. Das Börsenjahr endet trotz aller Widrigkeiten prächtig. Erst neulich glänzte der DAX mit einem neuen Rekord und jetzt mit einem Jahresplus von 20 Prozent. Überhaupt ging es den weltweiten Börsen gut. Allerdings hat der Bitcoin trotz aller Abgesänge mit einem Plus von 157 Prozent alles andere in den Schatten gestellt. Die „Kryptos“ wirken jetzt erwachsener als zu Jahresbeginn, während jeder über die „Glorreichen Sieben“ staunt bzw. die unbedingt haben muss (Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Microsoft, Nvidia, Tesla). Sie überstrahlen alles. Sechs von ihnen kosten inzwischen mehr als eine Billion US-Dollar an der Börse. Wann kommt die Billiarde?
Israel befindet sich nun seit über einer Woche im Krieg. Ein politisches Pulverfass hat seinen Funken gefunden. Um die Ecke sitzt der Erzfeind Iran und dazwischen liegt die Straße von Hormus. Kein Ort, an dem man unbedingt seinen Urlaub verbringen will, aber dort durch wird ein Drittel der gesamten maritimen Ölmengen der Welt geschippert. Mit Sorgen schaut man auf die Ölnotierungen und den Pegelstand an der Zapfsäule. Sollte jetzt der Iran die Kriegstrommel rühren und die Straße von Hormus sperren, hätte die Welt das nächste dicke Problem. Die Frage wäre dann, ob es bei uns nach der 2022er-Gasmangellage auch zu einer „Ölmangellage“ kommt. Dann wären Spritpreise von unter zwei Euro wahre Schnäppchen. Vielleicht nochmal tanken?
Wir haben eine kriegerische Auseinandersetzung in der Ukraine. Und als würde das nicht reichen, hat es dann noch zwischen Aserbaidschan und Armenien geknallt. Was dann wohl auch einige Serben und Kosovaren auf die Idee brachte, es doch auch mal wieder miteinander krachen zu lassen. Fehlt noch wer? Ja sicher. Palästinenser und Israelis hatten doch jetzt auch wieder viel zu lange die Füße stillgehalten.
Sie werden Fachleute genannt und raten einem, sich die günstigen Kurse und damit niedrigen Renditen am längeren Ende im Anleihemarkt zu sichern. Jede inverse Zinskurve hat sich doch immer wieder normalisiert. Ach, ich langweile Sie? Verstehe! Moment noch... Kurzlaufende Anleihen bringen derzeit ziemlich gute Renditen im Bereich der offiziellen, vielleicht auch verlogenen Inflation. Jedenfalls ist „Zinsiges“ derzeit besser, als gar nichts zu tun. Jaja, ich kenne den Einwand, Zinspapiere wären alles Teufelszeug. Aber solange der Teufel noch Prada trägt und sich seine Ankunft von Jahr zu Jahr verzögert?
Der September hat wieder einmal seinem Ruf als der böse Börsenmonat alle Ehre gemacht. Beim DAX ging es 3,4 Prozent abwärts. Die Nebenwerte mit stärkerem Deutschland-Bezug sind noch tiefer gefallen. Liegt das etwa an den wirtschaftlichen Aussichten hierzulande? Nicht beim DAX! Da die DAX-Konzerne 80 Prozent ihrer Umsätze außerhalb Deutschland tätigen, ist dieser Index kein Deutschland-Maßstab. Das drücken heute die Wahlumfragen weit besser aus.
Also bitte jetzt! Man darf Deutschland nicht schlechtreden. Schönreden hilft leider aber auch nicht. Ungünstigerweise kommt das „grüne Wirtschaftswunder“ nur mit Verspätung an, wie die Züge der Deutschen Bahn, wenn sie nicht auf offener Strecke liegenbleiben. Willkommen im Herbst und damit in der börsenmäßigen Saure-Gurken-Zeit.
Sparer frohlocket, auf, preiset die Zentralbank! Rühmet, was neulich die Höchste getan! Ja, ist denn schon Weihnachten? Fast! Nachdem die EZB den Leitzins auf 4,5 Prozent angehoben hat, ist das Sparervolk schier aus dem Häuschen.
In München blinkte und blitzte es mal wieder auf der Internationalen Automobilausstellung. Wer aber genau hinschaute, sah dicke Kratzer im Lack der deutschen Autobauer. Sie haben wohl die beste Zeit hinter sich und schauen nach vorn - in die Rücklichter der chinesischen Konkurrenz. Auch an der Börse sehen die Autoaktien wie Fallobst aus – trotz einer niedrigen Bewertung wie zu Krisenzeiten…
Den August hätte man sich an der Börse wirklich schenken können. Neben viel Geschrei um wenig Wolle gab der DAX drei Prozent ab. Dabei gilt doch der September als der schwächste Börsenmonat. Oft sind auch die anderen Monate nicht weniger gefährlich. Charmant rotieren die Wegweiser. Derzeit fehlt den Börsen die Kraft nach oben und wohl auch das frische Geld aus der Druckerpresse. In Europa kollabieren die Geldmengen. Nach unten gäbe es auch genügend Gründe, doch es fehlt der Mut oder das Thema. Der DAX ist eher international ausgerichtet. Gäbe es „Deutschland“ als Aktie, stünde sie stark unter Druck.
Die Börse ist momentan keine einfache Angelegenheit, eher eine Sache mit Furcht und Hoffnung. Technologieaktien scheinen inzwischen eine manische Phase erreicht zu haben. Selbst heiße Luft steht in diesem Sektor hoch im Kurs. Doch die Kurse der etablierten großen Unternehmen laufen nur seitwärts, wenn nicht sogar abwärts. Der Chemiesektor wartet mit Gewinnwarnungen auf. Im zweiten Halbjahr werden die Probleme größer, so der Tenor nicht nur der DAX-Konzerne.
Letztes Jahr um diese Zeit haben wir noch heißes Wasser eingeweckt für einen besonders kalten Winter. Nur an eines haben wir nicht gedacht: Uns gegen diesen Sommer impfen zu lassen. Und gegen Hitze. Das gibt es vielleicht sogar als Kombi-Präparat. Nein, Sommer im Sommer geht gar nicht!
Der Stachel der Realität lässt so manchen Börsentraum platzen. Die einen werden jetzt über die letzte schwache Börsenwoche fluchen. Andere freuen sich über günstigere Kurse, wobei der wirtschaftliche Datenkranz immer deutlicher zur Vorsicht mahnt.
Wir sollen bald alle weniger heizen. Dafür wird uns aber von einer Behörde gesagt, wie wir heizen sollen. Dann wird es zwar kälter, aber die Kälte fühlt sich besser an. Und danach kümmert man sich ums Essen.
Politische Entscheidungen werden gerne bereits am Tag danach als großer Erfolg gefeiert. Nichts fühlt sich so gut an, wie die Ankündigung, etwas vermeintlich Wundervolles getan zu haben. Wer die Geduld aufbringt, auf die Konsequenzen einer Entscheidung zu warten, der sieht oft Erstaunliches aber selten Gutes.
In der letzten Woche ging es hier um das schwache Abschneiden des DAX im Vergleich zu den US-Börsen. Deutschland ist schon länger dabei, den Anschluss zu verlieren. Die Politik will jetzt Probleme lösen, die es ohne die Politik gar nicht geben würde. Alle Warnungen aus der Wirtschaft vor einem Abstieg in Richtung Bedeutungslosigkeit wurden von inkompetenten Zeitgenossen überhört, übertönt oder mit noch mehr Eingriffen des Staates beantwortet.
Erinnern Sie sich? Eine Notenbank hat zwei Möglichkeiten: Entweder sie fängt die Inflation mit höheren Zinsen ein, oder sie schickt die Wirtschaft über die Klippe. Beides geht nicht. Etwas wird entgleisen. Ich tippe auf die zweite Möglichkeit.
Der Ausstoß an Fehlprognosen öffentlicher Behörden und vermeintlicher Experten ist bemerkenswert. Die naive Annahme einer rasch vorübergehenden Inflation ist ein Musterbeispiel für den Unwillen oder die Unfähigkeit, strukturelle Veränderungen zur Kenntnis zu nehmen und Fehler zu korrigieren. Die langfristigen Konsequenzen für die Bürger sind schmerzhaft.
Die große Inflation war ein einschneidendes Ereignis in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Sie dauerte fast zwei Dekaden und endete mit der Aufgabe des während des Zweiten Weltkriegs eingeführten globalen Währungssystems. Natürlich muss sich Geschichte nicht einmal reimen, doch so manche Prognose aus nicht allzu vergangenen Zeiten kommt im Rückspiegel doch teuer zu stehen.
Während jetzt hoffentlich doch noch ein paar Gaben unter den Baum gekommen sind, fielen diese für Anleger komplett aus. 2022 ging es im Börsenwalzer einen Schritt vor und dann wieder zwei Schritte zurück. Zwischendurch wurde auch mal hingefallen und dann wieder aufgestanden. Ob long, ob short, das Geld war fort.
Willkommen im Dezember! Es wird höchste Zeit, dieses Jahr in der Tonne als Sondermüll zu entsorgen. Wobei, es war doch ein wirklich gutes Jahr, vor allem deshalb, weil so viele Katastrophen wie Kometeneinschläge, Erdbeben, Vulkanausbrüche und sogar der eigene Tod erst gar nicht stattgefunden haben. Die besten Nachrichten sind ohnehin die, über die nichts geschrieben wird, weil sie nicht stattfinden. Überhaupt wirken Nachrichten eher störend, weil sie meistens mit einem persönlich gar nichts zu tun haben...
Auch nur ein flüchtiger Blick auf den Euro zeigt: Die Eurozone steckt in der Krise. Verantwortlich sind zunächst sicherlich äußere Rahmenbedingungen, die den alten Kontinent stärker heimsuchen als Amerika. Grobe Schnitzer der EZB sowie der Politik tragen jedoch ebenso deutlich zur Schwäche der Gemeinschaftswährung bei. Bleibt es bei den (geld-)politischen Irrwegen, wird der Euro zu einer „Leidwährung“.
Der Sommer dreht seine letzten Runden. An den Börsen war es bis neulich noch gemütlich, während auf der Wetterstation dunkle Wolken aufziehen. Bald schon kriecht die Kälte durch die Ritzen und folgt der Angst von Millionen Gasabhängigen, ob sie den Winter überhaupt bezahlen können. An der Gasbörse ist der Teufel los.
Viele Franzosen haben Macron nur als das kleinere Übel gegenüber Le Pen gewählt. Weiteren Reformstau und damit Wohlfahrtsverluste kann sich der alte und neue Staatspräsident nicht mehr erlauben. Sonst würden extreme Parteien bei der nächsten Präsidentenwahl in fünf Jahren doch noch zum Zug kommen. EU-relevant wie Frankreich ist, könnte Europa dann - zumal in geopolitisch und wirtschaftlich schwierigem Fahrwasser - irreparabler Schaden zugefügt werden.
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